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die absage der absage
Was vermag uns mehr zu überraschen als das absurde? Grundsätzlich gilt, so Andrej Kurkow im vorwort zu Dr. Cooks Handbuch des Absurden: «Im Absurden darf man sich nicht verrennen, das Absurde erschafft man sich. Aber dazu muss man seine Zutaten kennen.»

Hier ein beispiel aus der arbeitswelt: Man bewirbt sich und bekommt formalisierte absagen, die ziemlich komisch sind, besonders wenn man den spiess umdreht, wie folgende briefschreiberin.

Sehr geehrte Herren

Besten dank für Ihre Absage auf meine Bewerbung bei Ihrem Unternehmen.

Ich habe bereits von zahlreichen, hochqualifizierten Firmen Absagen erhalten. Bei einem derart breit gefächertem Absagespektrum fällt die Wahl naturgemäss schwer.

Jedoch nach eingehender Würdigung ins besonderen jener Schreiben, in derer meine Eignung für die ausgeschriebene Position mehr als in Frage gestellt wurde sehe ich mir bedauerlicherweise ausser Stande, Ihre Absage zu berücksichtigen. Trotz der unbestrittenen und teils durch persönliche Erfahrung ausgewiesenen Leistungen Ihres Unternehmens in Sachen Absage muss ich feststellen, dass die eingereichte Arbeit (Absage), nicht mehr den gegenwärtigen Anforderungen genügt. Daher werde ich ausschreibungsgemäss zum nächsten Ersten meine Tätigkeit in Ihrem Unternehmen aufnehmen. Da sich mein Absagebedarf kurzfristig ändern kann, erlaube ich mir, ihre Absage zu den Akten zu nehmen und gegebenenfalls darauf zurück zu kommen.

Bitte betrachten Sie dieses Schreiben nicht als persönliche Wertung Ihrer Qualifikation als Absager. Ich wünsche Ihnen im Gegenteil alles Gute auf Ihrem künftigen Weg, Bewerber abschmettern und verbleibe.

Mit freundlichen Grüssen

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