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2002

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17. Januar: Der mehrfach preisgekrönte dokumentarfilm «Promises» kommt in die schweizer kinos. Er zeigt die begegnung von sieben kindern in und um Jerusalem - Palästinenser und Israelis, Muslime und Juden. Er zeigt ihr zusammentreffen. Er zeigt ihre «misshandlungen» - durch die erwachsenen.

18. Januar: Abed Hassuna stürmt mit einem gewehr eine Bat Mitzva feier und tötet sechs Israelis. Al-Aksa bezeichnet das attentat als rache für den tod ihres führers Raed Karmi, der bei einer explosion wenige tage zuvor gestorben war.

31. Januar: Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon erklärt, er bedaure grundsätzlich, dass der Palästinenserführer Jassir Arafat nicht vor 20 jahren bei der Invasion Israels in Libanon getötet worden sei.

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März: Nach einer reihe von selbstmordattentaten startet die IDF die operation «Schutzwall» und besetzt das Westjordanland schritt für schritt wieder.

8. März: Die IDF unternimmt eine massive operation gegen das flüchtlingslager Dschenin. Der innere teil des lagers wird vollständig zerstört. Nach offizellen angaben werden 75 menschen getötet (52 palästinenser, 23 israelische soldaten). Die Palästinensische Autonomiebehörde spricht von 400 bis 500 getöteten. Den humanitären organisationen wird der zugang zum lager verweigert.

9. März: Eine bombe der Al-Aksa tötet in einem Jerusalemer Café elf Israelis und verletzt über 50 personen zum teil schwer.

12. März: Der UN Sicherheitsrat unterstützt in der von den USA eingebrachten Resolution 1397 zum ersten mal ausdrücklich das recht der Palästinenser auf einen eigenen staat.

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April: Die Israelische Armee rückt in Bethlehem ein, panzer gehen rund um die Geburtskirche in stellung. Israelis und Palästinenser verhandeln über ein ende der belagerung und den abzug der eingeschlossen.

19. April: Der UN Sicherheitsrat entsendet eine ermittlungsgruppe nach Dschenin. Dieser wird der zugang zum lager verweigert.

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Mai: Die lage in der Geburtskirche spitz sich zu. Nachdem israelische scharfschützen einen Palästinenser in der kirche erschiessen brechen die Palästinenser die verhandlungen ab. Nach vermittlungen von Europäischen- und US-Vertretern wird die belagerung am 10. Mai beendet, die 124 verbliebenen Palästinenser können die Geburtskirche verlassen.

10. Mai: Die israelische regierungspartei Likud beschliesst, die ablehnung eines Palästinenserstaates in ihr programm aufzunehmen.

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17. Juni: Israel beginnt mit dem umstrittenen bau eines sicherheitszauns zum Westjordanland.

26. Juni: Der palästinensische Minister Saeb Erekat gibt in Jerioch bekannt, dass im Januar 2003 in den palästinensischen Autonomiegebieten präsidenten- und parlamentswahlen statt finden.

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3. Juli: Die Awoda partei hält ihren parteitag ab. Es kommt zu heftigen auseinandersetzungen zwischen delegierten, die für einen austritt aus der regierung eintreten und denjenigen, die in der koalition bleiben wollen. Die koalitions-befürworter setzte sich am ende durch.

4. Juli: Der Al-Aksa führer Dschihad El Omarajine stirbt bei der explosion eines auto.

8. Juli: Das kabinett beschliesst unter abwesenheit der Minister der Awoda eine gesetzesvorlage, welche die nutzung von land im staatsbesitz nur noch Juden erlaubt. Israel verstösst damit gegen die internationale konvention gegen rassistische diskriminierung, die es 1979 ratifiziert hat.

22. Juli: Der geistliche führer der Hamas, Scheich Achmed Jassin stellt ein ende der selbstmordattentate in aussicht, falls Israel seine truppen zurückziehe sowie liquidierungen und häuserzerstörungen unterlasse.

23. Juli: Beim beschuss eines wohhauses in Gaza-Stadt durch israelische kampfflugzeuge wird der Hamas führer, Salach Schehade getötet. 17 palästinensische zivilisten sterben ebenfalls. Während Ariel Scharon die aktion als einer «der grössten erfolge» der Israelischen Armee wertet, wird Israel international massiv gerügt. Vize-Verteidigungsministerin Dalia Rabin-Pelesoff, von der Awoda, und tochter des ermordeten früheren Minsterpräsident Jitzchak Rabin tritt aus protest gegen die politik Ariel Scharons von ihrem amt zurück.

25. Juli: Peace Now veröffentlicht die ergebnisse einer repräsentativumfrage unter jüdischen siedlern in der Westbank [basis: 4'000 telefoninterviews]: 68% der befragten würden es akzeptieren, wenn sich die regierung für eine räumung entschiede. 59% wünschten eine angemessene finanzielle entschädigung in so einem fall. 26% würden eine räumungsentscheidung juristisch anfechten. Nur zwei prozent seien entschlossen, sich der räumung auch unter einsatz von gewalt zu widersetzen.

29. Juli: In einem SPIEGEL interview äusserte der israelische Aussenminister Schimon Peres zweifel, ob Ariel Scharon noch ein partner für den frieden sei. Der raketenangriff auf den Hamas kommandanten Schehadeh, bei dem 17 menschen starben, sei ein «hundertprozentiger fehler» gewesen. Peres wolle aber die koalition fortsetzen.

31. Juli: Bombenanschlag in einer cafeteria der Hebräischen Universität in Jerusalem. Sieben menschen werden getötet und mehr als 80 verletzt. Hamas bekennt sich zu dem anschlag und spricht von einer vergeltungsaktion für den israelischen angriff vom 23. Juli. Die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die tat.

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19. September: Nach rund fünf wochen ruhe verüben palästinensische extremisten in Israel zwei selbstmordattentate, denen fünf personen zum opfer fallen. Die Israelische Armee kesselt daraufhin einmal mehr Jassir Arafats hauptquartier in Ramallah ein und legt in zehn tagen fast den ganzen gebäudekomplex in trümmer.

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7. Oktober: Im Gazastreifen beantwortet die Israelische Armee einen palästinensischen angriff auf eine jüdische siedlung mit einem panzervorstoss in die stadt Khan Yunis und feuert aus einem kampfhelikopter in eine menschenmenge. Insgesamt 14 zivilpersonen kommen ums leben, rund 80 werden verletzt.

30. Oktober: Die minister der Awoda, unter ihnen auch Schimon Peres als Aussenminister, verlassen die regierung von Ariel Scharon.

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November: Die minister der übergangsregierung werden bestimmt. Unter ihnen Schaul Mofas, ehemaliger Generalstabschef der IDF, als neuer verteidigungs- und Benjamin «Bibi» Netanjahu, Ministerpräsident von 1996-1999, als neuer Aussenminister.
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